Das Thema Nachhaltigkeit rückt immer stärker in den Fokus und nimmt ebenso in der Jugendarbeit einen immer größere Stellenwert ein. Nachhaltigkeit und Jugendarbeit sind eng miteinander verbunden, denn beide Bereiche sind Zukunftsgestaltung. Wie Du das am besten umsetzt und Kinder und Jugendliche für dieses Thema begeistern kannst, erklären wir im folgenden Beitrag. Wir geben Dir praktische Tipps und Ideen, die Du in die Planung Deiner Gruppenstunde und Jugendfreizeit mit einbeziehen kannst.
Wie ihr euch darüber hinaus komplett digital als Verein und Jugendleiter:innen organisiert und eure Jugendarbeit papierlos managt, erfahrt ihr hier.
Warum spielt Nachhaltigkeit in der Jugendarbeit eine große Rolle?
Nachhaltigkeit bedeutet, die Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt möglichst so zu gestalten, dass sie in Zukunft und über viele Generationen hinweg fair und lebenswert ist sowie den Wohlstand sichert. Es ist daher sehr sinnvoll, dieses Thema schon früh ins Bewusstsein zu bringen, denn schließlich sind die Kinder und Jugendlichen die nächste Generation.
Nachhaltigkeit spielt in allen Bereichen der Jugendarbeit eine große Rolle. In Gruppenstunden, auf Veranstaltungen, unterwegs auf Fahrten und im Zeltlager. Wie im normalen Alltag auch gibt es dort viele Dinge, die beachtet werden müssen, um sich umweltschonend zu verhalten – bis hin zum täglichen Miteinander und Vorbildsein. Jugendarbeit ist auch Bildungsarbeit, in der Du als Jugendleiter:in bewusst Dinge weitergibst, berätst und informierst.
Wie wird Nachhaltigkeit in der Jugendarbeit greifbarer?
Nachhaltigkeit ist ein sehr komplexes Thema, das sich durch alle Lebensbereiche zieht. Es wird greifbarer, wenn einerseits Wissen vermittelt und andererseits genau dieses auch praktisch erfahren wird. Es geht darum, dass ihr nicht nur darüber sprecht, sondern es auch erlebbar macht. Werdet aktiv, um es so anschaulich wie möglich für die Kids zu machen.
Mögliche Themen für die nächste Gruppenstunde könnten sein:
- Kritischer Konsum
- Bedrohung der Artenvielfalt
- Wie lässt sich nachhaltige Mobilität leben?
- Bewusster Umgang mit Energien und Ressourcen
- Wo kommen unsere Lebensmittel her? Vom Feld bis auf den Teller. Was bedeuten die verschiedenen Siegel?
- Wie trenne ich eigentlich Müll? Was gehört in welche Tonne?
- Wie viel Plastik steckt in einem Wocheneinkauf?
- Fairer Handel: Woher kommt mein T-Shirt?
Das Thema der T-Shirts ist besonders interessant, wenn ihr beispielsweise plant, Gruppenshirts für die nächste Aktion zu gestalten. Schaut euch genau mit den Kindern und Jugendlichen an, wo sie hergestellt werden, wie die Lieferkette aussieht, ob sie aus Fairtrade-Baumwolle sind, wer sie näht und wo die Baumwolle angebaut wird. So wird das Thema erlebbar.
Welche Bereiche lassen sich besonders gut angehen, um Nachhaltigkeit in der Jugendarbeit zu gestalten?
Beginnt am besten mit den Bereichen, die euch leicht fallen und ihr auch schon im Privaten umsetzt, beispielsweise mit dem Thema Essen und Verpflegung. Schärft das Bewusstsein dafür, was ihr esst, wo es herkommt und wie es angebaut wird.
Lebensmittel beschaffen
Stellt euch die Frage, wie ihr die Lebensmittel so beziehen könnt, dass es möglichst allen Menschen, die an der Produktion beteiligt sind, dabei gut geht. Setzt auf regionale und saisonale Produkte. Ihr könnt damit einen großen Effekt und auch Einfluss auf die Kinder und Jugendlichen haben, denn ihr erreicht große Jugendgruppen, besonders wenn ihr auf Fahrten unterwegs seid.
Müllvermeidung
Mit dem Thema der Verpflegung geht auch die Müllvermeidung einher, die ihr euch besonders in großen Gruppen gut anschauen könnt. Einiges an Müll kann ganz einfach eingespart werden, wenn ihr in Großpackungen oder sogar unverpackt einkauft. Geht beispielsweise zusammen auf den Markt und kommt direkt mit den Leuten in Kontakt, die die Lebensmittel anbauen und produzieren.
Ein weiterer Bereich, der ebenfalls in das Gebiet Verpflegung fällt, ist die Planung und Resteverwertung. Wenn ihr beispielsweise zu viel eingekauft oder die Kinder weniger gegessen haben, als ihr gedacht habt, schmeißt das Essen nicht einfach weg. Findet dafür möglichst eine andere Verwendung. Dabei können kreative Kochideen herauskommen.
Mobilität
Der Bereich Transport bzw. Mobilität ist ebenfalls einer, den ihr euch zusammen als Gruppe gut anschauen könnt. Überlegt, wo und wie ihr gemeinsam per Bus und Bahn anreist. So wird schon der Weg zur Veranstaltung oder Zeltlager ein Gruppenerlebnis. Die Kids können auf diese Weise auch zwischendurch mal Plätze wechseln und sich untereinander austauschen.
Plant euer Programm vorab so, dass es allen möglich ist, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Schaut euch die genauen Zeiten an, wann Busse und Züge an eurem Ort ankommen und legt den Programmstart danach fest. Das könnt ihr in der Ausschreibung direkt erwähnen. Gebt auch den Impuls weiter, Fahrgemeinschaften zu bilden.
Für eine Veranstaltung oder Jugendfreizeit benötigt ihr häufig auch einiges an Material. Manchmal sind es aber auch Dinge und Geräte, die ihr nur ein Mal braucht und dafür nicht unbedingt neu anschaffen müsst. Schaut nach, ob ihr diese Materialien ausleihen könnt – vielleicht bei benachbarten Jugendgruppen, Vereinen oder Gemeinden. Möglicherweise haben sie genau das vorrätig, was ihr für eure Spiele braucht. Falls ihr doch etwas Neues kaufen müsst, achtet darauf, dass es hochwertige Materialien sind. Setzt euch bewusst damit auseinander, was ihr kauft. Kleine Gimmicks aus Plastik können zwar ganz witzig sein, aber braucht eigentlich auch niemand wirklich.
So startet ihr ganz praktisch und einfach in das Thema der Nachhaltigkeit:
- Fangt mit dem Thema an, das euch leicht fällt und selbst interessiert.
- Seid spontan und geht auf Gegebenheiten ein. Startet z. B. sofort eine Müllsammelaktion, wenn ihr eine Menge Müll auf einem Ausflug seht.
- Sucht nach Material, das es schon gibt und ihr ausleihen könnt. Vieles könnt ihr für euch nutzen und abwandeln, meist braucht es keine Neuanschaffung.
- Der Spaß darf nicht zu kurz kommen. Wenn ihr eine Müllsammelaktion macht, könnt ihr beispielsweise andere Jugendgruppen mit einbeziehen und eine Challenge daraus machen – wer sammelt den meisten Müll innerhalb einer Stunde.
Erleichtere Dir die Verwaltung Deiner Jugendarbeit
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Nachhaltigkeit Jugendarbeit: Bewusst in der Natur sein
Wenn euch die nächste Jugendfreizeit in die Natur führt, dann seid ganz bewusst zusammen dort. Nehmt die Umgebung wahr, in der ihr euch aufhaltet. Wo seid ihr dort gerade? Welche Pflanzen und Tiere gibt es? Wo liegt Müll herum? Lässt sich vielleicht jetzt eine Müllsammelaktion starten? Es geht darum, nicht einfach nur Regeln aufzustellen, sondern auch zu erklären, warum sie für die Natur wichtig sind und direkt etwas zu tun.
Lernt auch eure nahe Umgebung kennen. Ihr müsst nicht immer weit wegfahren, um eine gute Zeit zusammen zu haben. Wenn man bewusst unterwegs ist, lässt sich überall etwas erleben.
Nachhaltigkeit und Jugendarbeit: Erlebbar und bildend
Ihr als Jugendleiter:innen könnt einen großen Einfluss auf das Bewusstsein der Kids für dieses Thema haben. Begleitet sie dabei, hinterfragt zusammen Gegebenheiten und gebt ihnen das Gefühl, dass sie etwas verändern und bewegen können – auch und besonders durch kleine lokale Aktionen.
Veränderung und Aufschwung in Bereichen geschieht durch Nachfrage und Interesse – und genau da können Jugendliche und ihr als Jugendleiter:innen Impulse geben und setzen. Vor allem dann, wenn Kinder gewisse Dinge von zuhause her nicht kennen, sie aber in der Jugendfreizeit erleben, wie manche Abläufe auch anders funktionieren können. Das nehmen sie mit zu ihren Eltern und können dadurch wiederum ihr Umfeld beeinflussen.
Damit ihr Papier und Nerven bei der Planung eurer nächsten Projekte spart, unterstützt euch campflow bei allen Abläufen. Das Online-Tool lässt den Verwaltungsakt Deiner Jugendarbeit komplett digital werden. Euer gesamtes Team kann jederzeit auf wichtige Informationen zugreifen und ihr schlagt euch nicht mehr mit unübersichtlichen Excel-Listen und Abheften aller Dokumente in Ordnern herum. Nutzt die Zeit lieber für die Ausarbeitung und Gestaltung neuer nachhaltiger Themen für die nächste Jugendfreizeit.
FAQs
Warum ist Nachhaltigkeit in der Jugendarbeit wichtig?
Nachhaltigkeit und Jugendarbeit sind eng miteinander verbunden, beide Bereiche sind Zukunftsgestaltung. Es lohnt sich, Kinder und Jugendliche schon früh mit dem Thema vertraut zu machen, denn sie gestalten die nächsten Generationen und können dafür sorgen, dass Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt fair und lebenswert sind.
In welchen Bereichen lässt sich Nachhaltigkeit besonders gut gestalten?
Die Themen Essen und Verpflegung, Müllvermeidung, Resteverwertung, Transport, Mobilität und Materialbesorgung sind Bereiche, die ihr euch zusammen als Gruppe intensiv anschauen und nachhaltiger gestalten könnt. Wo und wie besorgt ihr eure Lebensmittel, wie könnt ihr Müll einsparen? Wie kommt die Gruppe zusammen zum Event? Gibt es schon Material, was ihr ausleihen könnt, statt es neu zu kaufen?
Wie kann das Thema anschaulicher gemacht werden?
Es geht einerseits um die Bildung und Wissensvermittlung und andererseits um das praktische Erfahren dieses Wissens. Wenn ihr euch beispielsweise das Thema fairer Handel anschaut, geht die gesamte Lieferkette eines T-Shirts durch. Wo und wie wird die Baumwolle angebaut, wer näht es? Wie viel Geld verdienen die Näher:innen?
Was können mögliche Nachhaltigkeitsthemen für die nächste Gruppenstunde sein?
Ihr könnt euch beispielsweise mit einem bewussten Umgang von Energien und Ressourcen beschäftigen oder euch die Bedrohungslage der Artenvielfalt anschauen. Nehmt einen Wocheneinkauf unter die Lupe und findet heraus, wie viel Müll dabei zusammenkommt. Wie wird Müll richtig getrennt, was gehört in welche Tonne? Macht euch Gedanken zum Konsum und wo Lebensmittel und Kleidung herkommen etc.
Wie startest Du am besten mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Jugendarbeit?
Beginne am besten mit einem Thema, das Dich interessiert und Du auch im Privaten schon umsetzt. Bringe das den Kindern und Jugendlichen näher. Verbinde mit der Sensibilisierung des Bereichs auch immer praktische Erfahrungen. Lass den Spaß dabei nicht zu kurz kommen und sei spontan. Informiere Dich über Leih- und Tauschbörsen von Materialien in deiner Umgebung.