Damit Jugendarbeit gelingen kann, ist eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern der Kinder und Jugendlichen wichtig. Manchmal reichen die sogenannten Tür- und Angelgespräche nicht aus und es müssen andere Kommunikationswege gefunden werden. Wie diese aussehen können, was Elternarbeit überhaupt bedeutet und wie Du es schaffst, eine gute Beziehung zu den Eltern aufzubauen, um Elternarbeit für Deine Jugendarbeit zu nutzen, erfährst Du hier.
Elternarbeit: Definition
Unter Elternarbeit versteht man die Kommunikation und Kooperation zwischen Eltern und den Berufsfeldern, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Es ist der Oberbegriff für die gesamte Organisation des Austausches und der Zusammenarbeit.
Elternarbeit beinhaltet folgende Bereiche: Elternpädagogik, Elternberatung, Elterncoaching, Elterneinbeziehung, Elternmitwirkung, Elternkommunikation, Eltern-Kooperation.
Warum ist Elternarbeit wichtig?
Eltern sind eure Partner und sollten als solche auch anerkannt werden. Sie können in vielen Bereichen eine wertvolle Unterstützung und Hilfe sein, sei es als Ideengeber und Wissensbringer oder indem sie Material zur Verfügung stellen, nützliche Kontakte herstellen oder auch finanzielle Unterstützung bieten.
Sei daher offen für die Angebote, die von Eltern kommen (z. B. Fahrdienste, Verpflegung etc.), aber prüfe auch immer weise, wie und ob Du Informationen und Kontakte sinnvoll nutzen kannst. Mit den Eltern an Deiner Seite und ihren Kompetenzen und Netzwerk kannst Du Deine Jugendarbeit nachhaltig ausbauen und stärken.
Aber: Achte darauf, dass die Kids auch genügend Freiräume haben und die Eltern nicht zu oft mit dabei sind. Sie sollen sich schließlich in Gruppenstunden und Jugendfreizeiten untereinander erfahren und austauschen können.
Ideen für die Elternarbeit
Bei der Elternarbeit geht es vorrangig darum, Vertrauen und Transparenz zu schaffen. Macht euch daher als Jugendleiter:innen bekannt. Stellt euch als Team, eure Visionen, Ideen und Konzepte vor, die ihr für eure Gruppenstunden und Jugendfreizeiten realisieren möchtet.
Wenn ihr ein starkes Netzwerk zwischen den Kids, ihren Eltern und euch aufgebaut habt. solltet ihr euch regelmäßig für die gute Zusammenarbeit bedanken, beispielsweise in Form von Dankesbriefen oder auch einem gemeinsamen Sommer- oder Weihnachtsfest. Dort könnt ihr die Eltern updaten, wo ihr mit den Kindern steht, wo ihr mit ihnen hin möchtet und was für Ideen ihr für die Zukunft habt.
Veröffentlicht einen jährlichen Gruppenplan mit konkreten Terminen und Kontaktdaten (E-Mail-Adressen, Telefonnummern). So zeigt ihr den Eltern, dass ihr als Jugendleiter-Gruppe langfristig plant und verlässlich seid.
Plant ganz konkrete Zeiten für Elterngespräche ein, in denen ihr zusammen die Situation des Kindes reflektiert. In diesem Rahmen könnt ihr sie beraten und zur weiteren Unterstützung anregen, die aus eurer Sicht sinnvoll wäre. Ihr als Jugendleiter:innen habt ja einen anderen Einblick in das Leben der Kids als die Eltern, daher sind Elterngespräche für beide Seiten sehr wertvoll. Ihr könnt als Vermittler agieren, wenn Probleme bestehen. Aber: Plaudert keine Sachen aus, die euch Jugendliche anvertraut haben.
Erste Schritte für bessere Elternarbeit:
- Stellt euch als Jugendleiter:innen, eure Visionen, Ideen und Konzepte den Eltern vor
- Erstellt einen jährlichen Gruppenplan
- Sorgt für größtmögliche Transparenz, indem ihr die Eltern regelmäßig updated
- Bedankt euch für eventuelle Hilfeleistungen und Kontakte
- Bietet regelmäßig Elterngespräche und Elternabende an. Händigt dafür niedrigschwellige Infomaterialien aus, die immer griffbereit in eurer Einrichtung verfügbar sein sollten, sodass auch Eltern erreicht werden, die wenig Zeit haben
- Verbindet die Weitergabe wichtiger Informationen mit Veranstaltungen. Eltern kommen eher mal in die Einrichtung, wenn ihr Kind etwas vorführt. Das könnt ihr nutzen, um euch im Anschluss gemeinsam auszutauschen. Beispielsweise können die Kids nach einer Woche Ferienaktion die Ergebnisse ihren Eltern präsentieren. Dieser Rahmen kann gleichzeitig für pädagogische Tipps genutzt werden.
Tipp: Nehmt den Kontakt zu Eltern auf, bevor es Konflikte gibt. Über den frühzeitigen Vertrauensaufbau ermöglicht ihr eine gute Auseinandersetzung im Konfliktfall.
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Ziele der Elternarbeit
Das Ziel der Elternarbeit ist immer die bestmögliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Als Jugendleiter:innen übersetzt ihr auch die Lebenswelt der Kids für die Eltern, da ihr oft näher an ihnen dran seid und eine andere Perspektive habt. Oftmals könnt ihr Eltern gewisse Ängste nehmen, vermitteln und Tipps geben.
Beispielsweise beim Thema WhatsApp und Mediennutzung und wie wichtig sie für die Jugendlichen ist: Wenn Austausch unter ihnen hauptsächlich darüber stattfindet, werden Kinder ohne diese Kanäle vielleicht ausgeschlossen. Das könnt ihr Eltern näher bringen, allerdings ohne zu stark zu werten oder durch knallharte Überzeugungsarbeit.
Elternarbeit in der Jugendarbeit: Zusammenarbeit mit den Eltern
Nutzt Elternarbeit für eure Jugendarbeit und versteht Eltern als wertvolle Partner. Gebt ihnen regelmäßig Einblicke in eure Arbeit und Projekte.
Es ist wichtig, dass ihr als Jugendleiter:innen einen guten Austausch mit den Eltern der Kids habt und pflegt. So schafft ihr Vertrauen und Transparenz und bringt ihnen eure Perspektive auf ihr Kind näher. Das kann für das Kind einen echten Mehrwert haben und für die Entwicklung, Beziehung untereinander und seine Zukunft von Vorteil sein.
Damit ihr bei den Terminen für Elterngespräche und Elternabende nicht durcheinander kommt und alles übersichtlich an einem Ort verfügbar ist, ist unser Online-Tool eine große Hilfe. Digitalisiert eure Abläufe, Listen, Konzepte und Planungen und genießt dadurch mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge – die Jugendarbeit und den Ausbau eines starken Netzwerkes zwischen den Eltern, Kids und euch. Als Team immer auf dem gleichen Stand, alles direkt digital abrufbar.
FAQs
Was ist wichtig bei der Elternarbeit?
Versteht die Eltern als Partner, die euch bei der Jugendarbeit unterstützen können. Schafft als Team Vertrauen und Transparenz. Sorgt dafür, dass Eltern über eure Ideen und Projekte auf dem Laufenden gehalten werden und richtet Kommunikations- und Anlaufstellen ein, an die sich die Eltern bei aufkommenden Fragen wenden können. Organisiert regelmäßige Elterngespräche und Elternabende.
Wie führe ich ein gutes Elterngespräch?
Nutze Elterngespräche für einen guten Austausch. Bringe Deine Perspektive ein, aber habe auch ein offenes Ohr für die Ängste und Bedenken der Eltern oder auch Schwierigkeiten, die aktuell vorhanden sind. Sei vorsichtig mit starken Wertungen oder Überzeugungsarbeit, sondern sehe Dich eher als Vermittler und Berater.
Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit Eltern?
Die Zusammenarbeit mit den Eltern stärkt die Jugendarbeit und kann auch die Beziehung zwischen Eltern und Kids nachhaltig positiv beeinflussen. Ihr als Jugendleiter:innen könnt den Eltern eine andere Perspektive auf ihr Kind näher bringen, Vermittler bei Schwierigkeiten sein und Eltern gewisse Ängste nehmen.
Was könnt ihr für eine bessere Elternarbeit tun?
Gebt den Eltern einen Einblick in eure Arbeit, in euch als Team, in eure Projekte und Visionen. Erstellt einen jährlichen Gruppenplan mit konkreten Terminen und Ansprechpartnern. Verbindet die Weitergabe wichtiger Informationen mit Veranstaltungen. Nutzt die Gelegenheit für einen Austausch und gegenseitiges Update.
Worauf solltest Du bei der Elternarbeit achten?
Auch wenn eine gute Elternarbeit wichtig ist und Du sie für eine erfolgreiche Jugendarbeit nutzen solltest, solltest Du darauf achten, dass die Kids immer noch genügend Freiräume haben, sich untereinander in Gruppenstunden und Aktivitäten zu erfahren. Eltern sollten daher nicht immer mit dabei sein.